5 gute Tipps von Scotty / 5 hot tips by Scotty
Er gehört zu den bekanntesten Fotografen und Bildbearbeiter weltweit: Scott Kelby. Sein Buch über „Digitale Fotographie“ ist ein echter Bestseller und hat sich nach Erscheinen innerhalb von 8 Monaten über 140.000 Mal verkauft. Er ist ein Meister in Photoshop und Lightroom und ein herausragender Fotograph. Herausgeber des“ „Photoshop User Magazines“, Präsident der „National Association of Photoshop Professionals, Co-Moderator des Adobe-Photoshop-TV-Podcasts und ein sehr witziger, fundierter Buchautor.
Wer Bücher von Scott Kelby liest schließt schnell Freundschaft mit dem Autor, denn er schafft es, die Leser mit auf seine Fotoreisen zu nehmen und fast beiläufig gute „Tipps am Wegesrand“ zu vermitteln. „5 gute Tipps von Scotty“, die mir als Einsteiger sehr viel geholfen haben:
1. Schärfe ist alles!
Wir kennen es von einem guten Essen. Es kommt auf die Würze, auf die Schärfe an. Bei Fotos kann man nur selten nachwürzen. Deshalb kommt es von Beginn auf die Schärfe an. Bei Landschaftsfotos auf die Tiefenschärfe, bei Porträts auf scharfe Augen, bei Kompositionen auf den Fokus und die Unschärfe im Umfeld (Hintergrund). Halb-Scharf geht nicht. Entweder ein Foto ist scharf oder nicht. Für ungewollte, unscharfe Fotos gibt es nur einen Platz, wo sie hingehören: den Papierkorb.
2. Schließe Freundschaft mit dem Stativ
Ja, ich weiß, es ist umständlich und benötigt etwas mehr Zeit, ein Stativ mitzuschleppen und dann aufzubauen. Selbst das leichteste Stativ benötigt Platz und wird schwer, je länger wir es tragen müssen. Aber die Ergebnisse entschädigen für alles. Wer wirklich scharfe (also wirklich scharfe!) Fotos schießen möchte, kommt an der Benutzung eines Stativs nicht vorbei. Natürlich gibt es Kameras mit Bildstabilisatoren (die übrigens bei Verwendung eines Stativs abgeschaltet werden sollten!), aber die verführen eher dazu, schlampig zu arbeiten. Auch die Automatikprogramme (wie sie zum Beispiel in Bridgekameras von Panasonic oder Systemkameras wie der Sony Alpha6000 vorhanden sind) für „verwacklungsfreie Fotos aus der Hand“ sind nicht gerade sehr hilfreich. Wer die Fotos später vergrößert, weiß, wovon ich rede.
3. Mittagsschlaf für Landschaftsfotographen
Wer gute Landschaftsaufnahmen machen möchte, steht entweder früh auf oder geht spät schlafen. Denn nur rund um den Sonnenaufgang oder –untergang ist das Licht so, wie es Betrachter später gerne sehen möchten. Die Mittagsstunden sind für die Architektur-, Street- oder Porträt-Fotographen gemacht. Für gute Landschaftsfotos gilt die Regel: Vor dem Sonnenaufgang haben Sie etwa 15 Minuten und dann 30 weitere Minuten für perfektes Licht, beim Sonnenuntergang ca. 15 bis 30 Minuten vorher und ca. 30 Minuten nachher. Weiches Licht und weiche Schatten geben den Fotos die Atmosphäre, die für Begeisterung sorgt. Für mich als Landschaftsfotograf und Frühaufsteher eine wirklich gute Nachricht: Mittagsschläfchen inklusive. Man verpasst nichts.
4. Nachbearbeiten, aber richtig
„Bearbeitest du deine Fotos?“ – ich kann es bald nicht mehr hören. Meine Antwort: „Gehst du immer mit schmutzigen Schuhen aus dem Haus?“ Natürlich bearbeite ich meine Fotos und ich halte es auch
nicht als Qualitätsmerkmal, wenn mal wieder ein Fotograf damit angibt, dass das Foto so aus der Kamera genommen wurde. Wem bringt das ´was? Geht es nicht eigentlich um eine ganz andere Frage,
nämlich: Gefällt das Foto dem Fotograf und dem Betrachter oder nicht?
Kelby hat mir die Sorge genommen, mit Nachbearbeitungen zu manipulieren. Er hat mir die Bearbeitungssoftware Lightroom näher gebracht und mir die verschiedenen Einstellungen schlüssig erklärt.
Seitdem fotografiere ich überwiegend im RAW-Format und bearbeite selbstverständlich alle Fotos nach. Ohne sähen sie furchtbar aus. Dabei versuche ich, möglichst die Atmosphäre und die Farben nach
zu empfinden, wie ich sie beim Fotografieren erlebt habe.
5. Look twice – der andere Blick
Es gibt Fotografen, die ihren eigenen Stil entwickelt haben. Genauso wie bei Malern können Kenner sofort erkennen, von wem das Foto ist. Wer mit den Einstellungen bei der (Lightroom-)Entwicklung den Fotos einen eigenen Look gibt, drückt den Bildern seinen eigenen Stempel auf. Durch verschiedene Looks wird ein Foto facettenreicher, interessanter und individueller. Kelby erläutert in seinem Buch „Foto-Sessions“, wie es geht: Hautkontrast-Look, HDR-Look, Spot-Effekt, Vintage-Look, Unschärfe-Vignette, Duplex-Look, kreativer Weissabgleich oder auch schwarz-/weiß-Look machen Lust auf kreative Experimente. Daher lohnt sich immer mal wieder, einen weiteren (anderen) Blick auf die Fotos zu werfen. Look twice – und komme ins Staunen.
Links:
Scott Kelby im Internet (eine Auswahl)
www.kelbyone.com (Video-Trainings)
www.500px.com (User: skelby)
Adobe Photoshop TV-Podcast (auf Youtube.com)
Bücher: (Auswahl)
Kelby, Digitale Fotografie – das große Buch
Kelby, Foto-Sessions – Vom Making-of zum perfekten Bild
Kelby, Wie mach ich das in Lightroom?
Scott Kelbys beste Foto-Rezepte